individuelle Führung mit dem Smartphone
Dauer: ca. eine Stunde (ohne Zeiten fürs Fotografieren und Kaffeepause)
Weg: vom Schlossgarten bis zum FORUM Hanau, barrierefrei
Parken: Parkhaus Congresspark oder Tiefgarage Congresspark
Die Märchenklassiker kennt fast jeder. Aber worum ging es nochmal im "König Drosselbart" oder dem "Teufel mit den drei goldenen Haaren"? Der Märchenpfad lädt ein, bekannte und weniger bekannte Brüder-Grimm-Märchen neu- oder wieder zu entdecken. Der Spaziergang führt zu 11 Märchenskulpturen in der Altstadt und der Innenstadt und dem Brüder-Grimm-Denkmal. Zu jedem Märchen gibt es eine augenzwinkernde Kurzfassung.
Geeignet für Kinder und Erwachsene gleichermaßen.
START: Eingang Schlossgarten am Congress Park Hanau
Folgt dem breiten Weg bis zur Brücke, dort rechts abbiegen zum Schlossteich
Standort: Schlossgarten am CPH / Schwäne im Schlossteich / Schwester am Ufer
Künstler: Albrecht Glenz
„Wo sind deine Brüder“, fragte der König. „Ach, lieber Vater,“ antwortete das Mädchen, „die sind fort und haben mich allein zurückgelassen.“ Grund dafür ist die neue Frau des Königs. Die sechs Jungs und das Mädchen aus des Königs erster Ehe mag sie, vorsichtig ausgedrückt, nicht besonders und will sie los werden. Und da sie natürlich hexen kann, verwandelt sie die Kinder in Schwäne.
Das Mädchen kann sich dem Zauber jedoch entziehen und will ihre Brüder erlösen. Die Bedingung ist heftig: sie darf sechs Jahre lang nicht sprechen und nicht lachen und muss in der Zeit sechs Hemden aus Sternenblumen nähen. Das tut sie, gegen alle Widerstände. Tapfer hält sie durch, auch wenn sie dafür fast mit dem Leben bezahlt. Sie wirft ihren Schwanen-Brüdern nach den sechs Jahren die Sternblumenhemden über, sodass sie sich zurück verwandeln können. Die böse Schwiegermutter wird entlarvt und bestraft. Ende gut, alles gut.
Gar nicht so leicht, jahrelang zu schweigen und auch nicht zu lachen. Versucht es mal - nur bis zur nächsten Skulptur am Schlossplatz.
Standort: Schlossplatz vor der alten Kanzlei
Künstler: Dr. Hatto und Christoph Zeidler
"Ich arme Jungfer zart, ach, hätt‘ ich genommen den König Drosselbart!" – ruft sie, die verwöhnte Königstochter. Ja hätte sie mal… Aber nein, sie muss ja an allen heiratslustigen Männern was auszusetzen haben: zu dick, zu dünn, zu bleich, zu krumm und einer hat gar ein Kinn wie die Drossel einen Schnabel – ein rechter König Drosselbart! Das ärgert den König und er gibt seine hochmütige Tochter dem erstbesten Bettelmann zur Frau. Luxus, Seidenwäsche, manikürte Fingernägel - adé. Jetzt heißt es: Körbe flechten, Fäden spinnen und Töpfe auf dem Markt verkaufen. Hätte sie mal den König Drosselbart… Aber am Ende kriegt sie ihn ja doch.
Geradeaus weiter durch die Steinstraße mit den bunten Lampenschirmen gelangt ihr zum Altstädter Markt. Hier wartet ein Fährmann auf seine Ablösung.
Standort: Altstädter Markt
Künstler: Wilhelm Zimmer
Das ist nicht der Teufel, den ihr hier seht, sondern der König als einfacher Fährmann. Verdammt dazu, für immer und ewig hin und her fahren zu fahren. Entsprechend versteinert ist seine Miene. Was war passiert? Neidisch war er auf seinen Schwiegersohn, dem immer alles gelang. Um ihn ein für alle Mal los zu werden, schickte er ihn in die Hölle mit dem Auftrag, ihm die drei goldenen Haare des Teufels zu bringen. Auf dem Weg dorthin, begegnet der junge Mann einem Fährmann. Der fragt ihn, warum er immer hin- und herfahren muss und niemals abgelöst werde. "Das sage ich dir, wenn ich wieder komme."
In der Hölle angekommen, trifft er die Mutter des Teufels an. Die beschützt und hilft ihm. Wer hätte das bei einer Teufelsmutte gedacht :-) Er bekommt die Antwort und die drei goldenen Haare. Auf dem Rückweg gibt der Schwiegersohn dem Fährmann den Ratschlag des Teufels: „Wenn einer kommt und will überfahren, so musst du ihm die Stange in die Hand geben, dann muss der andere überfahren, und du bist frei.“
Zurück beim König, übergibt er ihm die goldenen Haare. Aber er hat auch vier Esel dabei, die mit Gold beladen sind. "Woher hast du das viele Gold?", will der König wissen. "Ich bin über einen Fluss gefahren. Statt Sand liegt dort Gold am Ufer. Man kann es einfach nehmen. Ein Fährmann fährt dort immer hin und her." Gierig macht sich der König auf den Weg. Der Fährmann kommt und lässt ihn einsteigen. Und als sie an das jenseitige Ufer kommen, gibt er dem König die Ruderstange in die Hand und springt davon. Und nun muss der König fahren und fahren und fahren.
Kleiner Tipp: Berührt die Skulptur also lieber nicht :-)
Weiter geht’s Richtung in Forum Hanau und Freiheitsplatz. An der Ampel mit den Brüder-Grimm-Ampelmännchen lauft ihr links über den Freiheitsplatz zum Finanzamt. Dort steht der kleinste Geldräuber der Welt.
Standort: Freiheitsplatz vor dem Finanzamt
Künstler: Wilhelm Zimmer
„Ein Schneider hatte einen Sohn, der war klein geraten und nicht größer als ein Daumen, darum hieß er auch der Daumerling.“ – so beginnt das Märchen vom kleinen Mann, der in die große weite Welt hinauszieht und viele Abenteuer besteht. Weil er so klein ist, kommt er ungesehen überall hin. Auch in des Königs Schatzkammer. Die räumt er Goldtaler für Goldtaler aus und überlässt das ganze Geld einem Haufen Räuber. Selbst nimmt er sich nur einen Kreuzer, weil er mehr nicht tragen kann. Auf seiner abenteuerlichen Wanderschaft entgeht er mehrfach dem sicheren Tod und kommt am Ende heil wieder zu Hause an.
Während ihr darüber nachsinnen könnt, welche Bedeutung Geld in eurem Leben hat, geht ihr geradeaus weiter in die Rosenstraße. Biegt dort in die erste Straße rechts ein (Langstraße) und lauft bis zur Metzgerei Behringer. Hier erwartet euch ein ganz besonderes Tier.
Standort: Langstraße bei Metzgerei Behringer
Künstler: Martin Hardt
Zu sehen sind zwei Stiefel und eine Maus. Wo ist der Kater? Das clevere Tier ruht sich vermutlich gerade aus. Hat sich irgendwo zusammengerollt und schläft. Es ist ja auch ziemlich anstrengend seinem Besitzer, dem armen und mutlosen Müllerburschen, jede Menge Geld, schöne Kleider, stattliche Ländereien und ein prächtiges Schloss zu organisieren. Und dafür den mächtigen Zauberer, dem das alles gehört, mit einer List dazu zu bringen, sich in eine Maus zu verwandeln. Am Ende heiratet der Müllerssohn die Prinzessin und bekommt das ganze Königreich. Und der gestiefelte Kater ward erster Minister.
Zurück auf der Rosenstraße geht es an der nächsten Querstraße links in die Salzstraße. Vor dem Buchladen „Bücher bei Dausien“ ist der Tisch schon gedeckt.
Standort: Salzstraße gegenüber Buchladen "Bücher bei Dausien"
Künstler: Dr. Hatto und Christoph Zeidler
Auf wertvolle Dinge sollte man gut aufpassen! Ehe man sich’s versieht, hat sie einem jemand weggeschnappt. Gut, wenn man einen furchtlosen Bruder hat.
Drei Brüder müssen ihr geliebtes Elternhaus verlassen, in die weite Welt hinausziehen und ein Handwerk erlernen. Und alles nur wegen dieser Ziege! Das Haustier ernährt die Familie mit ihrer Milch. Deshalb muss sie gehätschelt und verwöhnt werden. Jeder der drei Jungs führt das Tier auf die Weide. Dort springt es den ganzen Tag ausgelassen herum und frisst die erlesensten Kräuter. Auf die Frage, ob sie satt sei, sagt sie jedesmal: „Ich bin so satt, ich mag kein Blatt: mäh! mäh!“ Doch abends im Stall erzählt die intrigante Ziege dem Vater der Jungs jedesmal, dass sie sehr hungrig sei und kein einzig Blättlein fand. Daraufhin ist Papa ungehalten und schickt seine vermeintlich pflichtvergessenen Söhne fort, auf dass sie was lernen.
Nach beendeter Lehrzeit bekommen diese von ihren Meistern magische Dinge geschenkt: ein Tischlein-deck-dich, einen Goldesel und einen Zauber-Knüppel. Den beiden älteren Söhnen werden Tisch und Esel von einem habgierigen Wirt gestohlen. Aber dem jüngeren Bruder gelingt es mit Hilfe des Knüppels, der auf Zuruf losschlägt, die gestohlenen Sachen wieder zurückzubringen. Am Ende sind alle wieder beisammen. Papa erkennt seinen Irrtum. Die Ziege wird bestraft.Und alle leben von nun an in Freude und in Herrlichkeit.
Wieder zurück in der Rosenstraße geht es weiter geradeaus bis zum Café Schien und zu einem absoluten Märchenklassiker.
Standort: Rosenstraße gegenüber Café Schien
Künstler: Annegret Kon und Dietrich Heller
Da liegt sie nun. Verdammt zu hundertjährigem Schlaf. Nur weil Mama und Papa zu wenig goldene Teller im Küchenschrank hatten und deshalb zu Dornröschens Babyparty nur 12 von 13 weisen Frauen einladen konnten. Die dreizehnte musste zu Hause bleiben, was ihr gar nicht gefiel! Sie kam trotzdem und rief mitten ins Fest: „Die Königstochter soll sich in ihrem fünfzehnten Jahr an einer Spindel stechen und tot hinfallen.“ Zum Glück hatte eine der weisen Frauen ihren Wunsch für das Kind noch nicht geäußert und konnte den Fluch abmildern. „Es soll kein Tod sein, sondern ein hundertjähriger Schlaf.“ Gut zu wissen, dass nach hundert Jahren ein Königssohn herbeieilt, um Dornröschen wach zu küssen.
Und während ihr Dornröschen beim Schlafen zuseht, könnt ihr gleich gegenüber im Café Schien ein köstliches Grimmtörtchen genießen.
Von dort aus rechts in die Nürnberger Str. abbiegen. Vor der Sparkasse steht die Skulptur vom goldenen Schlüssel.
Standort: Kölnische Straße vor der Sparkasse
Künstler: Ralf Ehmann
"Der goldene Schlüssel" ist das kürzeste Märchen der Brüder Grimm und geht so: Zur Winterszeit, als einmal ein tiefer Schnee lag, musste ein armer Junge hinausgehen und Holz auf einem Schlitten holen. Wie er es nun zusammengesucht und aufgeladen hatte, wollte er, weil er so erfroren war, noch nicht nach Haus gehen, sondern erst Feuer anmachen und sich ein bisschen wärmen. Da scharrte er den Schnee weg ud fand einen kleinen goldenen Schlüssel. Nun glaubte er, wo der Schlüssel wäre, müsste auch das Schloss dazu sein, grub in der Erde und fand ein eisernes Kästchen. "Wenn der Schlüssel nur passt!" dachte er, "es sind gewiss kostbare Sachen in dem Kästchen." Er suchte, aber es war kein Schlüsselloch da, endlich entdeckte er eins, aber so klein, dass man es kaum sehen konnte. Er probierte und der Schlüssel passte. Da drehte er einmal herum, und nun müssen wir warten, bis er vollends aufgeschlossen und den Deckel aufgemacht hat, dann werden wir erfahren, was für wunderbare Sachen in dem Kästchen lagen.
Hier ist das Märchen zu Ende. Und jeder kann seiner Fantasie freien Lauf lassen, was in dem Kästchen gewesen sein könnte.
Und während ihr darüber nachdenkt, lauft ihr weiter durch die Kölnische Straße zum Platz an der Wallonisch-Niderländischen Kirche. Auf der rechten Seite des Platzes steht ein weiterer Märchenklassiker.
Standort: Platz an der Wallonisch-Niederländischen Kirche
Künstler: Gerold Jäggle
„Wohin so früh, Rotkäppchen?“ fragt der Wolf. „Zur Großmutter.“, sagt das Rotkäppchen und denkt sich nichts Böses. „Die Alte fress‘ ich zuerst, die Kleine gleich danach“, denkt sich das böse Tier. „Rotkäppchen, sieh einmal die schönen Blumen ringsumher.“ sagt listig der Wolf, „Willst du deiner Oma nicht ein paar davon mitbringen?“ Gute Idee, denkt sich das Kind und läuft hinein in den Wald.
Wäre sie mal lieber auf dem Weg geblieben, wie es ihr die Mama gesagt hat. Dann hätte sich der Wolf nicht die Oma einverleibt, sich anschließend verkleidet und auch noch das arme Rotkäppchen verschlungen. Dann hätte nicht der Jäger kommen und die beiden retten müssen. Also, lasst euch lieber nicht vom Weg abbringen!
Deshalb geht es nun direkt und ohne Umweg durch die Lindenstraße und auf dem Zebrastreifen über die Römerstraße zum nächsten Märchenklassiker vorm "Peek & Cloppenburg".
Standort: Am Markt vor "Peek und Cloppenburg"
Künstler: Theophil Steinbrenner
Vorsicht, der Apfel ist vergiftet – möchte man Schneewittchen zurufen. Aber sie kann ja nicht hören! Die sieben Zwerge, bei denen sie wohnt, haben sie schon zweimal gerettet und ihr von Haustürgeschäften abgeraten. Ein paar bunte Schnürbänder und ein vergifteter Kamm, den die böse Königin ihr verkauft hat, hätten sie fast das Leben gekostet. Und nun dieser Apfel! Köstlich sieht er aus. Und sie nimmt ihn doch und beißt hinein und fällt tot zur Erde nieder. Damit ist Schneewittchen in Sachen Schönheit keine Konkurrenz mehr für die böse Königin, die nun endlich die Schönste im ganzen Land ist.
Zum Glück verirrt sich ein Prinz im Zwergenwald und nimmt Schneewittchen in ihrem gläsernen Sarg mit. Und weil die Wege im Wald recht holprig sind, stolpern die Träger und das vergiftete Apfelstück rutscht Schneewittchen aus dem Hals und sie erwacht. Einer Hochzeit steht nun nichts mehr im Weg. Nur die böse Königin ärgert sich, dass sie nun nicht mehr die Schönste im ganzen Land ist. Soll sie doch!
Auch beim letzten Märchen treibt eine böse Königin ihr intrigantes Spiel. Vorher lohnt sich aber noch ein Besuch des Denkmals der berühmten Märchensammler Jacob und Wilhelm Grimm.
Standort: Marktplatz
Künstler: Syrius Eberle
Gleich nebenan mitten auf dem Marktplatz steht das Denkmal der Brüder Grimm. Wer ist wer? Links steht Jacob Grimm und schaut auf seinen jüngeren Bruder Wilhelm. Aber vielleicht ist es auch gerade andersherum. Man sagt, dass Jacob und Wilhelm um Mitternacht die Plätze tauschen, damit jeder von den beiden mal sitzen kann.
Zurück auf der Hammerstraße geht es immer geradeaus. Kurz vorm FORUM rechts abbiegen. Dort steht ein untrennbares Geschwisterpaar.
Standort: Hammerstraße gegenüber der großen Platane
Künstler: Annegret Kon und Dietrich Heller
Es ist das Schwesterchen, dass sich mutig und stark um sein Brüderchen kümmert. Verstoßen von der bösen Stiefmutter fliehen sie in den Wald. Als das Brüderchen aus einem verwunschenen Brunnen trinkt, verwandelt es sich in ein Reh. Von nun an lässt das Schwesterchen das Reh nicht mehr aus den Augen. Es gilt mordlustige Jäger abzuwehren, Wunden zu versorgen, ein zu heißes Bad zu überleben und die böse Stiefmutter in ihre Schranken zu weisen. Am Ende wird alles gut. Und Schwesterchen und Brüderchen lebten glücklich zusammen bis an ihr Ende.
Und auch der Märchenpfad ist hier zu Ende.
Zurück zum Parkhaus geht's durch die Y-Gasse am FORUM, zur Ampel mit den Brüder-Grimm-Ampelmännchen und durch die Altstadt bis zum Congress Park Hanau.
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Die ehrenamtlichen Erzählerinnen vom Hanauer Märchenerzählkreis pflegen liebevoll die alte Tradition des Erzählens. In Märchenstunden, bei Märchenpfad-Spaziergängen und Führungen für alle Generationen machen sie unsere Hausmärchen erlebbar und geben in Märchen oft versteckte Weisheiten und Botschaften weiter.
Individuelle Märchenführungen an ausgewählten Stationen des Märchenpfades können hier gebucht werden.
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